Ewiges Leben

eForum #8: „Ewiges Leben?“

Das eForum findet statt am Samstag, 06.02.2021 von 18:00 bis ca. 19:30 Uhr.
Die Teilnahmemöglichkeiten via Telefon zu diesem eForum finden sich hier.

Wir werden uns zu diesen Themen austauschen:

  • Ewiges Leben?
  • Leben vor und nach dem Tod?
  • Austausch zu lebenspraktische Erfahrungen:
    • Wie kommt man zum “ewigen Leben”?
    • Sterbehilfe?
    • Glauben und Vertrauen zur Lebenshilfe
Ewiges Leben

Tauschen wir uns gemeinsam aus zu diesem Thema.

Moderation: Markus Lund

Impulstext:

Ewigkeit,ewig = Unendlichkeit,Unvergänglichkeit,Dauer, ohne zeitlichen Anfang und Ende

„Ewiges Leben“ ist ein Begriff der jüdischen und christlichen Theologie, der sich sowohl auf Gott als auch auf den Menschen bezieht. Es ist keine unendliche Verlängerung des irdischen Lebens gemeint, sondern eine Beschreibung eines Lebens, das weder von Schuld noch vom irdischen Tod begrenzt, in der Gemeinschaft mit Gott (in Gottes Reich) erwartet wird…

Bibel NT= Beim Evangelisten Markus (Markus 10,17-25 und Mar 12,24) spielt eine entscheidende Rolle, dass der Mensch sich der „Frohen Botschaft Jesu“ öffnet, um im Reich Gottes ein Leben nach dem Tod zu erlangen… Und der Evangelist Johannes (Joh. 3,16-18) verbindet den Glauben an Jesus eng mit dem „Ewigen Leben“.

Ewiges Leben könnte man als Hoffnung, die uns Jesus verheissen hat, bezeichnen; quasi ein Leben in der unermesslichen, unbegreiflichen Fülle des Erbarmens und der bedingungslosen Liebe; was eigentlich unsere Vorstellung und Fantasie übersteigt (dazu = 1.Kor. 2,9 „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was in keines Menschen Herz gedrungen ist, was Gott denen bereit hat, die ihn lieben, auf dieses Leben hoffe ich.“)

Wie kommt man zu ewigen Leben? (zum Glauben und Vertrauen?)

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich…“ (Joh.14,6).
Im Glauben und Vertrauen an Jesus und seiner Botschaft; sowie im Bemühen Jesus zu folgen, um Gott kennenzulernen, zu erfahren; auf Gott zu vertrauen, eine Gottesbeziehung aufzubauen und zu glauben.

Sterbehilfe?

Ein schwieriges Terrain: Viele Fragen:

  • Wem gehört mein Leben? Gott? Der Gesellschaft? Mir selbst?
  • Was ist richtig und was ist falsch?
  • Was ist gut und was ist böse?

Viele Antwortmöglichkeiten mit Gegensätzlichen Aussagen oder Überschneidungen, unterschiedliche Perspektiven, Beurteilungen und Erkenntnissen!

Werden wir diese Fragen beantworten können? Denken wir an den Baum der Erkenntnis im Paradies – die verbotene Frucht! Ist hier nicht ein friedlicher Dissens gleichermassen abzuwägen ? So wie sich die Freiheit und die Liebe sich gegenseitig bedingen, ermöglichen und begrenzen!

Die freie Selbstbestimmung ist ein hoher Wert, der aber auf den Schutz durch die Gemeinschaft angewiesen und daher von einander abhängig ist. Das Gebot Leben zu bejahen, steht dem nicht zwingend entgegen… Leben, was heisst das?
Leben heisst auch Leiden. Obwohl wir nach Glück streben, können wir Leid in jeglicher Form nicht vermeiden. Ist menschliches Leid aber sinnlos? Und das Christentum eine Religion des Leidens?

Glauben hilft Leiden zu ertragen. Leid ist keine Strafe oder Rache. Das Kreuz des eigenen Lebens, sein Leid ertragen, ist unsere Aufgabe. Aber gleichermassen auch einander in „Liebe“ annehmen, in Solidarität und Menschlichkeit begegnen und in Beziehungen treten; dies bis zum Tod, der uns, so die Hoffnung, Freiheit vom Leid bringt.

In Christus ist Gott ganz Mensch geworden, hat das menschliche Leid ertragen und uns gezeigt, dass wir Hoffnung auf die Auferstehung haben dürfen, weil auch Gottes Sohn gestorben ist, wie wir sterben; weil er begraben worden ist, wie alle Menschen und weil er nicht im Tod geblieben ist.

Tödliche Krankheiten und das „Sterben müssen“ stehen uns Mensch bevor und wir können nicht am irdischen Leben festhalten. Es gibt kein guten Leben vorher, dass daran etwas ändert.

Ebenso kritisch ist die Überzeugung anzusehen, nur das gelten zu lassen, was bisher nach Rechtgläubigkeit als das einzig Wahre galt und alles andere zu verteufeln, was nicht dieser oder der eigenen Überzeugung oder festgelegten, normierten Ansprüchen genügt. Glaube im Sinne der Nachfolge Jesu ist nicht das Erfüllen und Befolgen von Regeln, obwohl dies verlockend ist, weil es Sicherheit verspricht.

Nein, gefragt ist hier aufrichtig und mit ganzem Herzen Jesus und seiner Botschaft zu folgen und in diesem Bemühen die Gottesbeziehung zu suchen. Glauben leben, lebbar zu machen.

Jeder Mensch kommt irgendwann an den Punkt, wo uns unser Versagen, unsere Schuld, Krankheiten und Leid einholen. Oft stellen wir uns dann die Frage unseres Lebens:
Nach dem “Woher” und “Wohin”, nach dem Geheimnis unserer Existenz und oft auch: “Wie stehe ich; Wie halte ich es mit Gott?”

Wir haben dann die Chance, mit Gott in eine Beziehung zu treten, der Botschaft, die Jesus uns brachte, dem Evangelium, einen Platz in unseren Inneren zu geben, zu glauben und im Glauben zu wachsen, sowie diesen Glauben zu bezeugen.

Wenn Gott „die Liebe“ ist, dann ist in jeder echten Liebe zwischen Menschen, Gott schlicht da.

Gedanken für unseren AUSTAUSCH zusammengestellt von Markus Lund


IN DER LIEBE AUFGEHOBEN
Wenn Gott dereinst mich nach dem Leben fragt,
werde ich weinen.
Er wird sein Angesicht mir zuwenden.
Kein scheidendes Wort wird über mich herfallen.
Keine Rechnung.
Kein strafender Blick.
Kein Vorwurf.
Er wird mich ansehen in bergendem Schweigen.
Seine Liebe wird brennen.
Und alle meine Wunden werden verglühen.
die erlittenden.
die zugefügten.
„Ich bin es gewesen, Herr.
all das bin ‚ich’ gewesen“
werde ich stottern mit zittriger Stimme,
beschämt und frei.
Ich werde abermals weinen.
Und Gott wird meine Tränen trocknen,
er wird sagen „Komm!“
und mich hineinbitten in sein Herz,
wo ich immer schon war
– und glaubte es nicht.  

aus R. Körner „Warum ich an das ewige Leben glaube“