Archiv der Kategorie: eForum

eForum #22 – Vorbereitung Forum in Bonn

Mittwoch, 15.06.2022 um 19:30 Uhr

Informationen zur Teilnahme am eForum finden sich hier.

Ideen- und Gedankensammlung in Hinblick auf unser gemeinsames Forum 2022 in Bonn zum Leitthema: „Für`s Leben – was uns handeln lässt“

2GE4RTA German city Bonn at Rhein – Bonn Deutschland

Wir werden uns an diesem Abend vorbereitend zum Forum in Bonn austauschen.

Was…

  • …bewegt uns, was motiviert und was treibt uns aus unserem Inneren an und lässt uns handeln
  • …bestimmt unser Handeln
  • …richtet uns ethisch und moralisch aus, leitet uns an
  • …erfüllt uns – und auf welches Feedback warten wir dabei evtl. sogar hoffnungsvoll ?
  • Welche Motive haben wir?
  • Welchen Stellenwert, welche Bedeutung hat dabei die Liebe in all ihren Erscheinungsformen und Facetten ?  
  • Welchen Einfluss hat die Botschaft der bedingungslosen Liebe, des Neuen Testamentes hierbei für mich selbst oder spielt diese keine Rolle ?
  • Haben wir dabei eine Mission? Eine Vorstellung , Erwartung, Hoffnung, der wir nachgehen, die uns mitnimmt, Heimat gibt, uns umfängt? Sind wir evtl. sogar als als missionarische Glaubensgemeinschaft  unterwegs – auch im Handeln – im Treffen – im Miteinander und wenn ja,  was bedeutet dies mir selbst?

Viele Fragen für einen Abend im Gedankenaustausch, einen Abend im Miteinander und Glaubensgespräch.

Herzliche Einladung und ein herzliches Willkommen!

Markus Lund

Railroad-Trail, Pixabay

eForum #21: „Ist mir ein Wunder begegnet?”

Informationen zur Teilnahme am eForum finden sich hier.

Impulstext zum E-Forum am Mittwoch, 11.05.2022 um 19:30 Uhr

Wunder sind eigentlich Ereignisse, die nach den Regeln unserer Welt gar nicht geschehen können.

Die Bibel erzählt uns von einigen derartigen Ereignissen. Gerade in der Osternacht erfuhren wir wiedermal in der Lesung aus dem Buch Exodus vom Wunder, dass die Israeliten trockenen Fußes den Meeresboden überquerten, weil das Meer sich teilte und ihnen somit die Flucht vor den Verfolgern, dem Pharao und dem ägyptischen Herr gelang. Auch das neue Testament besagt, dass Jesus etliche Wunder vollbrachte und in der Apostelgeschichte ist es Paulus selbst, der Wunder bewirkt…

Aber auch heute geschehen natürlich immer noch unerwartete Dinge, wenn man an die Grotte in Lourdes denkt und an viele andere Orte…

Pixabay

Damit ein Vorgang als Wunder bezeichnet wird, ist es nicht alleine entscheidend, ob ein Ereignis außerordentlich oder ungewöhnlich ist oder ob Naturgesetze durchbrochen werden, sondern dass der gewöhnliche Ablauf (den man erwartet/kennt) durchbrochen  oder /und unterbrochen wird und/oder einen völlig anderen Verlauf nimmt, der unerklärlich, der eine überraschende Wendung darstellt.

Wie sagt man noch zu Wundern?

  • Das kannst du dir nicht vorstellen…
  • Es ist nicht zu fassen… 
  • Ich kann es gar  nicht glauben…  
  • Es ist unfassbar/ unglaublich…..   
  • Es ist ein Geheimnis; ein Mysterium ; ein (unerklärbares) Phänomen / Rätsel…
  • …eben ein „Wunder“?!

Erleben wir solche „Wunder“ heute noch und dies im Zusammenhang mit unserem Glauben?

Ich möchte mit Ihnen am Mittwoch ein ganz persönliche Geschichte teilen, die ich kürzlich selbst erlebt habe und die ich, wie ein – zumindest  kleines – Wunder in unserer heutigen Welt erlebt habe. Intensive Fürbitten und Gedanken an eine Person, die sich in einer schwierigen Situation befand und die Suche nach einer Lösungen, nach Hilfe, hatten mich dazu bewegt,  im persönlichen Gebet um einen Weg, um eine Lösung für die Betroffene zu bitten… Und  plötzlich trat eine sehr überraschende Wendung ein, die so nicht absehbar, nicht zu erwarten gewesen war. Lassen Sie sich überraschen und uns gemeinsam über das Geschehen und das Thema  „Wunder“ sprechen und austauschen…

Willkommen zum E-Forum am Mittwoch, den 11.05.2022  um 19:30 Uhr – ich freue mich auf Euch/auf Sie!

Markus Lund, im April 2022

https://www.katholisch.de/artikel/24622-die-fastenzeit-40-tage-ohne-gloria-und-halleluja

eForum #20: „Die heiligen vierzig Tage”

Von Aschermittwoch bis Ostern

(ich schenk mir die …oder ein Geschenk?)

Informationen zur Teilnahme am eForum finden sich hier.

In vielen Kirchen wird am 1.Fastensonntag gebetet:

„Jesus Christus, Du  rufst uns zur Umkehr und Änderung unseres Lebens;
Du schenkst uns die heiligen vierzig Tage, um unser Leben erneut vom  Licht  Gottes zu erleuchten.“

https://www.katholisch.de/artikel/24622-die-fastenzeit-40-tage-ohne-gloria-und-halleluja
Ein Evangeliar liegt im Sand am 15. Januar 2020 in Bonn. Das Kapitel zur Fastenzeit, Österliche Bußzeit, mit dem Evangelium vom Aschermittwoch ist aufgeschlagen.
https://www.katholisch.de/artikel/24622-die-fastenzeit-40-tage-ohne-gloria-und-halleluja

Aus den Evangelien wird dazu regelmäßig und oft die Überlieferung vorgetragen, dass auch Jesus selbst für 40 Tage in die Wüste ging, um sich durch Gebet und Fasten auf seine Sendung vorzubereiten.

Wenn man genauer hinschaut, stellt man fest, dass die Zahl „Vierzig“ häufiger in der heiligen Schrift vorkommt und die Zahl 40 eine besondere Symbolkraft zu haben scheint.

Nach der biblischen Überlieferung ergoss sich der Regen der Sintflut 40 Tage und 40 Nächte auf die Erde. Danach wartete Noah, nachdem die ersten Berge wieder sichtbar wurden, weitere 40 Tage.

Das Volk Israel wanderte nach dem Auszug aus Ägypten 40 Jahre durch die Wüste und durchlief damit eine Zeit der Läuterung. Moses war Gott auf dem Berg Sinai laut der Schrift genau 40 Tage lang nahe. Die Stadt Ninive hatte 40 Tage, um ihre Sünden zu bereuen. Und wie bereits erwähnt, ging Jesus 40 Tage in die Wüste.

Ja, und es geht weiter: Vierzig Tage nach Christi Geburt gingen Josef und Maria mit ihm, wie es damals vorgeschrieben war, zum Tempel, wo Jesus von  Hanna und Simeon als der Erlöser erkannt wurde. Und weiter geht es: Zwischen der Auferstehung Jesu und seiner Himmelfahrt lagen laut Apostelgeschichte ebenfalls 40 Tage. In diesen 40 Tagen lehrte der auferstandene Christus seine Jünger über das Reich Gottes und wurde dann in den Himmel auf den Platz „zur Rechten Gottes“ erhoben (Christi  Himmelfahrt).

In der katholischen Tradition fasten die Christen 40 Tage hindurch. Die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch und endet an Ostern. Da die Fastensonntage vom Fasten ausgenommen sind und nicht mitgerechnet werden, kommt man auf 40 Tage. Die Dauer von „vierzig Tagen“ ist symbolisch zu verstehen und ahmt das vierzigtägige Fasten Jesu nach. Auch die adventliche Fastenzeit umfasste ursprünglich 40 Tage und begann nach dem 11. November, nach dem Martinstag.

Für einige Theologen steht die Zahl 40 damit für eine Zeit, der zu Buße und Besinnung, die eine Wende und einen Neubeginn ermöglicht. Diese 40 wird gebildet aus dem Produkt von 4 und 10. Die 4 steht üblicherweise dabei für das Weltumspannende, Irdische und Vergängliche. Sie symbolisiert die vier Himmelsrichtungen, die vier Elemente (Feuer, Erde, Wasser, Luft) und die vier Lebensphasen (Kindheit, Jugend, Erwachsensein, Alter). Die 10 steht für das Vollendete, das Ganze. Sie ist die Summe der ersten vier Ziffern 1 + 2 + 3 + 4 und gilt als Symbol des ganzheitlichen Anspruchs. Und findet sich nicht zuletzt in den  Zehn Geboten wieder.

Wie halten wir es selbst mit diesen heiligen vierzig Tagen…mit der Fastenzeit? Hat diese für mich selbst noch Bedeutung und suche ich nach einer Änderung in meinem Leben, meinem bisherigen Verhalten? Hat dieser Zweitraum zwischen Aschermittwoch und Ostern  noch einen Einfluß auf meinen Glauben, was bedeutet mir Buße und Besinnung?

Hierzu drei Zitate, die Albert Schweitzer zugeschrieben werden: 

  • „Das gute Beispiel ist nicht eine Möglichkeit andere zu beeinflussen, es ist die einzige.“
  • „Auf die Füße kommt unsere Welt erst wieder, wenn sie sich beibringen lässt, dass ihr Heil nicht in Maßnahmen, sondern in neuen Gesinnungen besteht.“.
  • „Egoismus ist der Ursprung allen Übels.“

Herzliche Einladung zum nächsten E-Forum am Freitag, 18.03.2022 um 19:30 Uhr.

eForum #19: „Als Christ Narr sein”

Das nächste E-Forum ist am Freitagabend, 25.02.22, ab 19:30 Uhr zum Thema: „Als Christ Narr sein“.

Die Teilnahmemöglichkeiten zum eForum finden sich hier.

Herzlich willkommen am 21.01.2022 im E-Forum. Wir freuen uns auf Ihre/ Eure Teilnahme !

Es wartet der Narr Stefan Wedra auf dich/Sie! 😉


Da singen 10.000 Menschen auf der Kölner Domplatte die Grundbotschaft der Christen:
Es gibt ein Leben nach dem Tod.
Das schafft kein Pfarrer, kein Kardinal. Das schafft in Köln der Karneval.
https://www.youtube.com/watch?v=KPb920oepRw


Der Kölner Dekan Wolfgang Kestermann war überzeugter Karnevalist. Als am 15. November 1994 der neue deutsche Bischof gewählt sollte, hat auch er kandidiert. Er ist aber nicht zur Wahl erschienen, denn seine Kölner Narrengilde hatte an dem Tag Sitzung und er war der Sitzungspräsident. Er hat sich bewusst für die Narrenkappe und gegen die Bischofsmütze entschieden.

In der Tageszeitung ‘Welt am Sonntag’ hat er folgende Interview zum Karneval gegeben:
“Herr Pfarrer, morgen, am 11.11., beginnt der Karneval. Sie sind Pfarrer der altkatholischen Gemeinde in Köln und Dechant der Altkatholiken von Nordrhein-Westfalen, zudem seit 1994 Präsident der Karnevalsgesellschaft “Kölsche Narren Gilde”. Wie passt das zusammen? Wird Ihnen manchmal nicht schlecht, als Mann Gottes mitten im karnevalistischen Sündenpfuhl?
Wolfgang Kestermann: Wieso Sündenpfuhl?
WamS: Na ja, Volltrunkene auf den Straßen, Männer, die jedem Rock hinterherlaufen…
Kestermann: Ich glaube, Sie verwechseln Karneval mit dem Ballermann. Natürlich ist Volltrunkenheit übel, dabei geht ja jeder Genuss verloren. Gegen einen gepflegten Rausch ist aber nichts einzuwenden. Außerdem wird doch nicht aus jedem Bützchen ein wildes Geknutsche. Jedenfalls nicht bei Sitzungen. Aber das sind lässliche Sünden. Andere Sachen finde ich viel schlimmer.
WamS: Zum Beispiel?
Kestermann: Diesen Kleinkrieg um Kamelle bei den Rosenmontagszügen. Wenn gierige alte Tanten kleinen Kindern auf die Finger treten, um noch mehr Bonbons in die Tüte zu raffen – fürchterlich!
WamS: Gibt es denn für den Pfarrer eine Grenze beim Feiern?
Kestermann: Als letztes Jahr bei einer Karnevalssitzung 50 Samba-Tänzerinnen über die Tische wackelten, die schon sehr sehr nackt waren, bin ich mal rausgegangen an die Theke. Allerdings nur, weil sämtliche Anwesende ausschließlich mich anstarrten, um zu sehen, ob der Pfarrer auch eine rote Birne kriegt.
WamS: Trotzdem halten Sie Karneval aus christlicher Sicht für tolerabel?
Kestermann: Für tolerabel? Nein, das ist mir zu wenig. Echter Karneval ist urchristlich.
WamS: Und worin besteht die Jecken-Spiritualität?
Kestermann: Fastelovend zerstört für ein paar Tage alle Zwänge, Rollen und Ordnungen, denen man sich sonst beugen muss. Ein Bankdirektor, der als sabbelndes Baby verkleidet Rucki-Zucki-Nonsens singt, erlebt echte Freiheit, weil er jede vernünftige Ordnung, jeden Sinn und Zweck hinter sich lässt. Jecke sind einfach ganz sie selbst. Und genau so, wie ich wirklich bin, liebt auch Gott mich. Das ist die frohe Karnevalsbotschaft. Außerdem wurde schon Jesus als Fresser und Säufer bezeichnet. Karnevalisten befinden sich also in bester Gesellschaft.
WamS: Muss man dazu die Pappnase aufsetzen?
Kestermann: Verachten Sie mir die Pappnase nicht. Wer die trägt, nimmt sich selbst nicht so furchtbar ernst, der kann über sich lachen. Man könnte auch sagen: Der ist demütig. Und Demut ist eine hohe christliche Tugend.
WamS: Wo ist der christlich-karnevalistische Geist denn noch zu finden?
Kestermann: Im Straßenkarneval leider immer weniger. Da verstehen sich die Leute offenkundig als Vierbeiner. Aber in den Gesellschaften, Gilden und Sitzungen gibt es noch Komment.
WamS: Also doch noch ein bisschen Ordnung?
Kestermann: Ja, aber nur soviel, dass die Jecken auf Sitzungen noch wissen, dass der Mensch ein Zweibeiner ist und sich in der Regel entsprechend fortbewegen sollte.
WamS: Können sich Normalverdiener eine Karnevalssitzung denn noch leisten?
Kestermann: Das ist ein Problem. Die Stars stellen immer höhere Honorarforderungen. Für 20-Minuten-Auftritte verlangen manche Bands um die 2000 Euro. Eine Sitzung kostet oft bis zu 30.000 Euro – und die Eintrittspreise steigen natürlich. In unserer Gilde versuchen wir den Eintritt aber erschwinglich zu halten.
WamS: Was machen Sie am 11.11. um 11.11. Uhr?
Kestermann (lacht): Jedenfalls blau. Vormittags geht es am Alter Markt in Köln los, aber wie, wann und wo das endet, weiß ich vorher nie so genau.
WamS: Und dann wird durchgefeiert bis Aschermittwoch?
Kestermann: Schön wär’s. Nein, am 11.11. gibt es nur einen kurzen Vorgeschmack. Die heiße Phase beginnt erst am 6. Januar. Und dazwischen liegt noch eine beruflich heiße Phase: Advent und Weihnachten.”

eForum #18: „Beten“

Auch im Jahr 2022 setzen wir vom Verein des Internationalen Altkatholischen Forums die Reihe der Online- E-Foren fort. Das nächste E-Forum ist am Freitagabend, 21.01.22, ab 19:30 Uhr zum Thema: „BETEN“.

Die Teilnahmemöglichkeiten via Telefon zu diesem eForum finden sich hier.

Dankenswerterweise hat uns Pfarrer Daniel Saam eine Impulspredigt von ihm in Textform zur Verfügung gestellt, die wir für diesen Abend als Impulstext und Grundlage unseres Online-Treffens heranziehen. Wir freuen uns, wenn Sie diesen Text zuvor lesen und, sofern Sie dazu Gedanken oder eine eigene Sichtweise haben, diese in ein paar Sätzen (Bitte nicht mehr als maximal ein Viertel einer Seite) notiert zum E-Forum mitbringen.

In der ersten Runde des Austausches zum Thema, sind Sie eingeladen, Ihre Gedanken/Ihre Notizen dann vorzulesen und mit uns zu teilen. Wir wollen uns danach dazu austauschen, ohne bewertend oder negativ mit den Beiträgen der Teilnehmer*innen umzugehen.

Ein jeder darf und soll sich einbringen können und Fragen, eigene Erfahrungen und Erlebnisse, sowie Gedanken sind ausdrücklich erwünscht, weil wir gerne einen lebendigen und bereichernden Abend mit Ihnen/mit Euch erleben wollen.

Herzlich willkommen am 21.01.2022 im E-Forum. Wir freuen uns auf Ihre/ Eure Teilnahme !

Es grüßt herzlichst
Markus Lund

Kekse, Adventsvorbereitungen

eForum #16: „Advent – worauf warten wir eigentlich (und wie)?“

Das eForum findet statt am Freitag, 19.11.2021 von 19:30 bis ca. 21:00 Uhr.
Die Teilnahmemöglichkeiten via Telefon zu diesem eForum finden sich hier.

Kekse, Adventsvorbereitungen
Kekse zur Adventsvorbereitung

Advent (lat. adventus) heißt Ankunft.

Dieses lateinische Wort ist gleichbedeutend mit dem griechischen Wort epiphaneia, von dem die Epiphaniaszeit ihren Namen hat.

Adventus „bedeutete im Römischen Reich Ankunft, Anwesenheit, Besuch eines Amtsträgers, insbesondere die Ankunft von Königen oder Kaisern … Es konnte aber auch die Ankunft der Gottheit im Tempel ausdrücken.“ (wikipedia „Advent“)

Für uns Christen hat die Adventszeit eine dreifache Bedeutung, die sich auf diese römischen Vorstellungen bezieht. Wie damals der Kaiser, so kommt Jesus Christus. Der Sohn Gottes kommt! Dies gilt in dreifacher Beziehung:

  1. Er kommt als Kind in der Krippe im Stall von Bethlehem in unsere Welt. Daran erinnern wir uns an Weihnachten, darauf bereiten wir uns in der Adventszeit vor.
  2. Er kommt auch heute zu mir und zu dir. Damit wird die Erinnerung lebendig und hat Auswirkungen in unserem alltäglichen Leben. Darüber denken wir in der Adventszeit nach.
  3. Der Sohn Gottes wird als Herrscher wiederkommen „am Ende aller Zeit“. Diese Erwartung der Wiederkunft Jesu ist heute wohl etwas verblasst. Im Blick auf den Zustand unserer Welt lohnt es sich aber wohl, darüber nachzudenken, was das für uns bedeuten kann.

Die Zeit des Advents gehört zum sogenannten Weihnachtsfestkreis, der sich um den 25.12., dem Christfest, gebildet hat. Weihnachten ist nicht am 24.12.! Der Heilige Abend ist der Vorabend zur eigentlichen Christnacht, in der wir uns an die Geburt Jesu erinnern.

Die Mitte dieses Abschnitts im Kirchenjahr ist die eigentliche Weihnachtszeit. Die Adventszeit liegt davor und die Wochen nach Weihnachten werden Epiphaniaszeit genannt. Alles zusammen bildet den Weihnachtsfestkreis

Die Adventszeit ist eine Bußzeit

Die Adventszeit ist eigentlich eine auf das Weihnachtsfest vorbereitende Bußzeit. Sie dient also vor allem dazu, dass wir Christen uns innerlich darauf vorbereiten, Weihnachten angemessen zu feiern. Dazu gehört auch, sich Gedanken über die Bedeutung zu machen.

Früher durfte in der Adventszeit nicht getanzt oder große Feste gefeiert werden. Vergleichbar mit der Fastenzeit (Passionszeit) vor Ostern wurde auch in der Zeit vor Weihnachten gefastet.

Diese „Vorschriften“ wurden aber nie so streng eingehalten wie vor Ostern und verschwanden später fast ganz aus dem Bewusstsein der Christen. Wahrscheinlich überwog einfach die Vorfreude auf das Weihnachtsfest.

Um diese Zeit zu begehen haben sich vielfältige Bräuche entwickelt.

Zwei Beispiele sollen hier genannt werden:

Adventsstern

Die drei Weisen aus dem Morgenland (die „Heiligen drei Könige“) wurden von einem Stern zur der Krippe geführt (Matthäus 2, 1-12). Daran erinnern uns die Adventssterne.

Sie werden oft auch Weihnachtssterne genannt der Name Adventsstern scheint aber passender, da der Stern ja den Weg zur Krippe zeigt. Dieser Gedanke gehört eng zum Warten auf Weihnachten, auf die Ankunft Jesu. So kann der Adventsstern uns symbolisch zum Kind in der Krippe führen, wie damals die drei Weisen. Es gibt viele verschiedene Arten von Adventssternen, die auch gerne gebastelt werden. Die bekannteste Art ist sicher der „Herrnhuter Stern“.

Spekulatius

Spekulatius ist ein Gebäck, das typisch zur Advents- und Weihnachtszeit gehört. In manchen Ländern wird Spekulatius ganzjährig gegessen. Häufig wird durch das Backen auf einer Form die Nikolaus-geschichte auf dem Gebäck dargestellt.

Der Name Spekulatius geht möglicherweise auf die lateinische Bezeichnung für Bischof „speculator“ zurück. Es wäre dann ein „Kurzname“ für Bischof Nikolaus. Ganz allgemein gehört das „Plätzchenbacken“ für viele in die Adventszeit.

  • Welche Bräuche sind Euch wichtig und wie lebt ihr Sie?
  • Teilt mit uns Lieder und Texte die für Euch in den Advent gehören, Euch beim „Warten“ helfen und Euch Freude bereiten.

Ans Ende dieser „kleinen Adventsvorfeier“ möchte ich einen Irischen Weihnachtsegen stellen:

Irischer Weihnachtssegen

Gott schenke dir die nötige Ruhe, damit du dich auf Weihnachten und die frohe Botschaft einlassen kannst.

Gott nehme dir Sorgen und Angst und schenke dir neue Hoffnung.

Gott bereite dir den Raum, den du brauchst und an dem du so sein kannst, wie du bist.

Gott schenke dir die Fähigkeit zum Staunen über das Wunder der Geburt im Stall von Bethlehem.

Gott mache heil, was du zerbrochen hast und führe dich zur Versöhnung.

Gott gebe dir Entschlossenheit, Phantasie und Mut, damit du auch anderen Weihnachten bereiten kannst.

Gott bleibe bei dir mit dem Licht der Heiligen Nacht, wenn dunkle Tage kommen.

Gott segne dich und schenke dir seinen Frieden.

Zusammengestellt von Peter Baumgärtner, November 2021

eForum #15: „Die Weitergabe der Botschaft Jesu – in Kirche und Glauben in der heutigen säkularen Zeit“

Das eForum findet statt am Freitag, 22.10.2021 von 19:30 bis ca. 21:00 Uhr.
Die Teilnahmemöglichkeiten via Telefon zu diesem eForum finden sich hier.

Nach theologischer Auffassung besteht die Praxis des Glaubens aus drei Vollzügen, die zusammen die Grundlage von Kirche bilden und in die Bezeugung und Verkündigung des Glaubens (griech. Martyria), die Feier des Gottesdienstes (griech. Leiturgia) und die Sorge/Seelsorge um Mitmenschen, Kranke und Arme (griech. Diakonia) unterschieden werden.

https://www.evref.ch/glaube-leben/glaube/christlicher-glaube/

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich dabei die obige, gewichtete Reihenfolge der Aufgaben von Kirche herausgebildet, als man sich von der Struktur und Organisation der Urgemeinden immer mehr hin zu einer Amtskirche entwickelte.

Doch wie sieht es heute in unserer Kirche, in unserer Gemeinde und vor allem bei uns selbst – als Christ – mit der Bezeugung des Glaubens und der Weitergabe des Glaubens, der Botschaft Jesu aus? Wie gehe ich mit der Botschaft des Evangeliums um und wie stehe ich zur Verkündigung und Weitergabe dieser in meinem Umfeld?

Und zur Feier des Gottesdienstes:

  • Welche Rolle hat heute die Gottesdienstfeier und insbesondere die Eucharistie/die Wandlung für mich selbst, obwohl keine Sonntagspflicht/Teilnahmepflicht in der alt-katholischen Ordnung besteht und wir frei nach unserem eigenen Bedürfnis entscheiden?
  • Wie wichtig ist für mich dabei die Gemeinschaft/die Gemeinde selbst zu der ich gehöre, bei der ich Glauben leben/erleben kann und was bedeutet sie mir?
  • Diakonie und Caritas übernehmen heute viele soziale Aufgaben: Welche Rolle hat für mich der Gedanke der Diakonie in meinem persönlichen Christsein und innerhalb meiner Gemeinde?
  • Welche Rolle spielt die Agape (das Liebesmahl) nach dem Gottesdienst in meiner Gemeinde?

Nach der Überlieferung in der Schrift wurde Jesus einst von jüdischen Schriftgelehrten gefragt, welches Gebot das erste von allen sei. Jesus soll als frommer Jude einst geantwortet haben: „Höre Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr…“ und soll dann hinzugefügt haben: „und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst…“

Wie gehe ich aber selbst heute mit dieser Botschaft, diesem Glaubenssatz und Auftrag Jesu um?

Viele Fragen für ein spannendes eForum am Freitag, 22.10.2021 von 19:30 Uhr – ca. 21:00 Uhr
Herzlich Willkommen zum Dabei-sein, Mithören und Mitdiskutieren der obigen Fragen im lockerem Austausch im Miteinander. Ich freue mich auf Sie/auf Euch!

Zusammengestellt von Markus Lund , Oktober 2021

eForum #14: „Wo finde ich Gott – meine Spiritualität im Alltag; meine Beziehung zu Gott“

Das eForum findet statt am Freitag, 17.09.2021 von 19:30 bis ca. 21:00 Uhr.
Die Teilnahmemöglichkeiten via Telefon zu diesem eForum finden sich hier.

Spiritualität kann als ein Streben nach mehr gedeutet werden (ohne jedoch in diesem Streben etwas dabei zu vernichten), um im Alltag (ohne eine moralische Pflicht) die Lebensaufgaben im Wissen um die Menschlichkeit und die Verletzlichkeit, zu bewältigen. Spiritualität fordert uns auf: „Du darfst, wähle selbst“, als eine Form der Selbstbegegnung, wobei es um das Verstehen und Ändern der eigene innere Konfiguration geht. Dies in dem uns Spiritualität einen Weg aufzeigt, um zur Gottesbegegnung, zur Liebe und zum Vertrauen zu kommen; also zur Liebe zu Gott und den Menschen.

https://www.lernleben.at

Ein paar Gedanken (weiser) Menschen:

  • „Da ich eine Seele bin, die in einem Universum aus Seelen segelt und verzweifelt nach etwas Festem sucht, muss ich unbedingt Gott berühren, den einzigen Fels in diesem Ozean. „ (Salvador Dali)
  • „Die Welt verändert sich durch dein Vorbild; nicht durch deine Meinung.“ (Paulo Coelho)
  • „Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung“. (A.Camus)
  • „Menschen wählen oftmals nicht das, was sie am liebsten haben, sondern das, was sie am wenigsten fürchten“. (Theresa v.Avilar)
  • „Tue nichts, um andere zu beeindrucken, tue es, um Dich selbst glücklich zu machen.“
  • „Glaubst Du nicht, dass es im Menschen eine Tiefe gibt, die so weit reicht, dass sie selbst den, der sie beherbergt, verborgen bleibt.“ (Augustinus)
  • „Die stärkste Energie, die wir zur Verfügung haben ist die liebe selbst.“ (Mutter Theresa)
  • „Dein schlimmster Feind kann Dir nicht soviel Schaden zufügen, wie deine eigenen unkontrollierten Gedanken. Aber einmal gemeistert, kann Dir niemand so sehr helfen, wie deine Gedanken selbst.“ (Meister Eckhart)

September 2021
zusammengestellt von: M. Lund

Ergänzung Hannes Reintjes:
Zum Thema des 14. eForum “Wo finde ich Gott“ der Artikel im letzten „Christen heute“ (Aug.&Sept. 2021) der Pfarrerin Alexandra-Caspari von Augsburg „Was hat Gott mit dem Virus zu tun?“. Denn im Klartext führte sie in Nachfolge ihres Freiburger Fundamentaltheologie-Professors Magnus Striet aus, Gott hätte sich in einer Selbstbindung verpflichtet der Evolution ihren Lauf zu lassen. Von ihm sei im diesseits nichts zu erwarten.

Ich antwortete ihr, dass diese Ansicht dem Glauben Jesu widerspricht. Christlich seien ihre Ausführungen in Nachfolge des “Kleingläubigen” Prof. Striet nicht. Jesus lehrte “Bittet und es wird Euch aufgetan”. Konsequenterweise müssten sich ihre Fürbitten im GoDi nicht mehr an Gott, sondern nur mehr an die Gemeindemitglieder wenden. Kann aber der “Glaube nicht doch Berge versetzen”?

Mit den Appellen von Striet und Caspari, der Mensch soll, da erwachsen geworden, das tun, was ihm möglich ist oder besser was ihnen zusammen möglich ist, sind wir bei ähnlichem Ergebnis. M. E. aber nur ähnlich, denn die nicht mehr an einen inneren Dialog mit Gott, sondern nur an Monologe, an Selbstgespräche/Selbstbegegnung glauben, haben sicherlich weniger Motivation als Sendungsbewusste …

Vielleicht haben Striet et al. recht, aber eines ist gewiss, das Leben wird dabei ärmer – vielleicht aber auch unrecht, denn Gott als den Schöpfer der Milliarden Sonnensysteme ist sicher totaliter aliter als jede menschliche Vorstellung. Warum ärmer? Da antworte ich Alexandra Caspari mit Schubert:
“Wohin soll ich mich wenden, wenn Gram und Schmerz mich drücken? Wem künd’ ich mein Entzücken, wenn freudig pocht mein Herz?”

eForum #13: „Priester*weihe – warum?“

Das eForum findet statt am Freitag, 09.07.2021 von 19:30 bis ca. 21:00 Uhr.
Die Teilnahmemöglichkeiten via Telefon zu diesem eForum finden sich hier.

Moderation: Markus Lund

Kurzer geschichtlicher Abriss

Die ersten urchristlichen Gemeinden entstanden direkt nach dem Tod von Jesus von Nazareth unter der Verbreitung der Botschaft Jesu durch die Apostel. Aus der Praxis der „brüderlichen Belehrung“ entwickelten sich erste Ämter in den örtlichen Gemeinden über die Erstgetauften bis hin zu den Vorstehern. Es bildeten sich nach und nach Strukturen und Hierarchien für den Dienst in den Gemeinden fürs gemeinsame Beten, die Gastfreundschaft und das Liebesmahl (Agape) sowie für die Verkündigung der Glaubenslehre, heraus.
Das Weihesakrament wird auf das im NT überlieferte Handeln Jesu zurückgeführt und als „Urheber der Ämter begriffen, hergeleitet von der Sendung der Apostel.

Obwohl Christus in seinen Predigten das gesamte Volk Israel in seine Nachfolge rief, wählte er zwölf Jünger aus, die ausgesandt wurden um zu Verkünden (Mk 3,13f.). Quasi, vom Heilgen Geist beseelt, Vollmacht erhielten an seiner statt zu handeln: „Wer euch hört, der hört mich.“ ( Lk 10,16). (Apg 1,8).

Besondere Bedeutung kommt dabei der Spendung der Sakramente zu, insbesondere der Feier der Eucharistie, die Jesus den Aposteln mit den Worten „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ (Lk 22,19) aufgetragen hat. Schon aus apostolischer Zeit ist als Zeichen für die Weitergabe dieser Berufung die Handauflegung überliefert, durch die die Verkündigung des Evangeliums und die Leitung der Gemeinden in Fortführung der priesterlichen Sendung übernommen wurde ( Apostolische Sukzession).

Das Presbyterat// Priester*weihe

Die Priesterweihe ermöglicht die Spendung der Sakramente (mit Ausnahme des Weihesakraments) und ist daher gleichzeitig Befähigung und Auftrag zum besonderen, sakramentalen und seelsorglichen Dienst in der Kirche.

„Die Priesterweihe wird nicht gespendet als Heilmittel für einen einzelnen Menschen, sondern für die ganze Kirche“ (Th.v.Aquin).

In der alt-katholischen Kirche kennt man die Weihen zum Diakonen-, Priester- und Bischofsamt; eine Zölibatsverpflichtung gibt es hierbei nicht. Die drei Formen der Ordination stellen keine Über- und Unterordnung, sondern einander ergänzende funktionale Aspekte ein und desselben Sakramentes dar.

Seit 1988 werden im deutschen Bistum Frauen zu Diakoninnen geweiht. 1994 beschloss die Bistumssynode die gleichberechtigte Zulassung von Männern und Frauen zu allen ordinierten Ämtern. Die Ordination durch die Bischöfin oder den Bischof zur Priesterin oder zum Priester setzt voraus, dass die oder der zu Ordinierende:

  • die von der Würde des kirchlichen Amtes und von den kirchlichen Ordnungen und Satzungen verlangten Eigenschaften besitzt,
  • die vorgeschriebenen Studien absolviert und die entsprechenden Prüfungen bestanden,
  • von den kirchlichen Ordnungen und Satzungen Kenntnis erlangt
  • und sie durch schriftliche Bestätigung anerkannt hat.

Zur Frauenordination: Aus dem NT (Gal 3,27f.)

Wörtlich übersetzt zur alten Tradition:

“Die ihr nämlich auf Christus getauft wurdet, habt Christus angezogen. Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht männlich und weiblich. Ihr alle nämlich seid EINER in Christus Jesus.”

Die alte Tradition hält also fest, was die Taufe bei den Menschen, die sie empfangen, bewirkt: Sie haben Christus angezogen – gleichsam wie ein Gewand.
In bildhafter Sprache wird damit ausgedrückt: Die Getauften sind zu Christus selbst geworden, sie haben unterschiedslos in der Taufe seine Identität, die Identität des Sohnes Gottes geschenkt bekommen.

Es gibt für uns deshalb auch keinen Grund, warum Frauen kein geistliches Amt ausführen sollten.

Das Priestertum aller Gläubigen/ das Priestertum aller Getauften ist ein Begriff der christlichen Theologie mit unterschiedlichen Bedeutungsstufen. Vorrangig bedeutet dies aus evangelischer Sicht, dass alle Gläubigen eine unmittelbare und persönliche Beziehung zu Gott haben und dass das öffentliche Predigtamt (Pastor, Pfarrer) zwingend keiner Weihe bedarf.

In Freikirchen kann jeder Gläubige der Gemeinde die Aufgaben, die in anderen Kirchen der Pfarrer oder Priester ausübt, übernehmen. Allerdings gibt es auch hier in den meisten Fällen bestellte Prediger, Älteste, oder Missionare mit einer theologischer Ausbildung.

In der röm. -kath. Kirche wird seit 1964 ebenfalls ein gemeinsames Priestertum der Gläubigen benannt. Dieses allgemeines Priestertum der Getauften unterscheide sich aber vom hierarchischen Priestertum dem Wesen und nicht bloß dem Grade nach und schließt die Existenz eines notwendigen und besonderen Priestertums nicht aus.

Fragen:

  • Welche Bedeutung hat für mich die Priester*Weihe heute noch?
  • Was verstehe ich selbst unter dem allgemeinen Priestertum aller Getauften/ Gläubigen?
  • Frauenordination, wie stehe ich selbst dazu – macht dies für mich einen Unterschied, ob ein Priester oder eine Priesterin die Eucharistiefeier leitet und Sakramente spendet?
  • Welche Erfahrungen habe ich selbst in der alt-katholischen Kirche gemacht, wenn es um die Weihen von Frauen ging?
  • Gibt es eine vorbehaltlose Gleichbehandlung von Frauen, auch wenn die überwiegende Anzahl der tätigen Pfarrer/Pastoren in der alt-katholischen Kirche selbst eine römisch-katholische Vergangenheit und Prägung mitbringen?

Infos/Text und Fragen wurden zusammengestellt von Markus Lund als Grundlage für einen regen Austausch am 09.07.2021 im eForum


Bringen Sie gerne ihre Erlebnisse, eigene Erfahrungen und Gedanken zu den obigen Impulsen und Fragen mit.

Wir freuen uns auf Sie/auf Euch!

eForum #12: „Armut“

Das eForum findet statt am Freitag, 11.06.2021 von 19:30 bis ca. 21:00 Uhr.
Die Teilnahmemöglichkeiten via Telefon zu diesem eForum finden sich hier.

Moderation: Michael Nutz und Markus Lund

https://www.barfuss.it/story/armes-s%C3%BCdtirol


Armut hat viele Facetten

Armut, ein großes Thema –  welches wir in 90 Minuten nur  anreißen können. Sinnvoll erscheint der Ansatz über die eigene Betroffenheit:

Welche Erfahrungen habe ich selber mit Armut? Sei es als Betroffene(r) oder als Helfende(r); welche Erfolgsstorys oder Enttäuschungen erlebte ich dabei? Welcher Umgang ist mit der Armut, den Betroffenen geboten und wann ist/wird die Bedienung einer geäußerten oder wahrgenommenen Bedürftigkeit wirklich Hilfe?

Eine Definition von Armut:

Unsere Gesellschaft hat erkannt und definiert, dass arm ist, wer über weniger als 60% des Durchschnittseinkommens verfügen kann.

Armut, eine Alltagsbegegnung: Die Bedürftigkeit vieler Menschen begegnet uns täglich in vielfältiger Form. Der Zulauf bei den „Tafeln“ steigt steig an. Immer häufiger wird über Altersarmut berichtet. Mehr als zwei Drittel der alleinerziehenden Mütter ist auf staatliche Hilfe angewiesen. Im Niedriglohnsektor sind viele auf Zweitjobs angewiesen, um über die Runden zu kommen Die Auswirkungen der Pandemie-Einschränkungen haben viele Menschen zusätzlich in finanzielle Schwierigkeiten gebracht.

Ich denke da zum Beispiel an die Flaschensammler*, die vor und nach den Bundesligaspielen vor den Fußballstadien die Pfandflaschen einsammeln und davon ihr Hartz IV-Einkommen merklich aufbesserten. Keine Spiele mit Fans bedeuten hier nun keine Pfandflaschen… und damit kein Zubrot für diese Menschen… Und so begegnet uns täglich Armut. Sei es ein Spendenaufruf in den Printmedien, im Internet, vielleicht direkt von NGOs, von den kirchlichen Organisationen, ein Spendenaufruf im Gottesdienst oder – ganz konkret – der hingehaltene leere Kaffeebecher am Straßenrand. Die Bedürftigkeit begegnet uns vielleicht auch in Form einer konkreten Anfrage aus dem Bekanntenkreis.

Armut wird in unserer Gesellschaft zwar auch dadurch thematisiert, weil geregelt ist, wann jemand der armen oder der reichen Bevölkerungsschicht angehört, aber es stellt sich die Frage, ob das Thema Armut in unserer Gesellschaft überhaupt hinreichend beachtet wird?

Was tue ich, wenn mir Armut begegnet? Wie gehe ich damit um?

Wie soll ich z.B. damit umgehen, wenn mich ein scheinbar gut situierter Kleinunternehmer aus meinem Bekanntenkreis direkt anspricht und um Geld bittet? Oder wie soll ich damit umgehen, wenn ich auf meinem Weg durch die Straßen leere Kaffeebecher hingehalten bekomme, mit der unaufdringlichen, aber doch offensichtlichen Bitte um etwas Kleingeld? Und wie, wenn mir ein Mensch mit Pappschild seine hohle offene Hand entgegenstreckt? Neben der wahrnehmbaren und offensichtlichen Armut höre ich immer wieder von der unsichtbaren Armut.

Helfen, aber wie? Informieren, Geben, Leihen, Zuhören, Ratschläge geben, Dasein.

Als wohlwollender Mensch bin ich/ fühle ich mich mit konfrontativen Situationen gelegentlich überfordert. Oft fehlt mir auch die Zeit für die Suche nach zielführenden Abhilfemaßnahmen; habe meine eigenen Probleme, die mich voll in Beschlag nehmen.

Die, die helfen wollen, können eine Orientierung auf diversen Internetseiten der karikativen und diakonischen Hilfsorganisationen finden. Auch die Hilfe zur Selbsthilfe erscheint grundsätzlich eine sinnvollere Hilfe. Hier darf/kann man eine Entwicklung erwarten, die den Betroffenen aus dem Teufelskreis der Armut heraus helfen kann. Den Punkt zu erkennen, an dem man zielführend ansetzen kann, ist aber im Einzelfall manchmal nur schwer erkennbar. Soll man deswegen aber Notleidenden nicht helfen? Der Begriff des Almosens kommt dabei in den Sinn. Das Eine tun und das Andere nicht lassen?

Grenzen des Engagements

Doch wo darf (evtl. muss) meine Bereitschaft zur Hilfe enden? Obwohl Menschen wie Mutter Theresa, Franz von Assisi, Valdes (Waldenser) und viele andere diese Frage kannten, schien ihr Engagement fast endlos/unermüdlich. Vielleicht war Armut für sie ein gewisser selbstverständlicher Bestandteil des Alltags, die sie einfach ertragen haben?

Welche Handlungsmaxime ergibt sich für Menschen, die sich zu den Christen zählen? Die Grenzen des Engagements sind spätestens jedoch dann überschritten, wenn Drückerkolonnen oder unehrliche Elemente im Spiel sind, die schamlos die Hilfsbereitschaft ausnutzen. Aber auch da ist es nicht einfach dies zu erkennen oder ohne Gewissensbisse zu beurteilen. (Wie definieren von Not geplagte ihre Ehrlichkeit in solchen Situationen?).


Viele Fragen für unseren Austausch im eForum am 11.06.2021.

Bringen Sie gerne ihre Erlebnisse, eigene Erfahrungen und Gedanken zu den obigen Impulsen und Fragen mit.

Wir freuen uns auf Sie/auf Euch!


Nachfolgend ein paar weitere Internetquellen: