Archiv der Kategorie: Rückblicke

Hier finden sich Rückblicke zu den vergangenen Foren

Villa Kunterbunt - Foto Johannes Reintjes

Kirche Kunterbunt – Mehrgenerationenkirche

Rückblick zum Internationalen Altkatholischen Forum 2024 in Sarnen

Vom 14. bis 18. August 2024 trafen sich 23 Teilnehmende aus fünf Ländern zum Altkatholischen Forum in Sarnen, um das Thema «Wie können wir alle Generationen in den Gemeinden integrieren, damit sich alle wohlfühlen kön- nen und daheim sind?» zu behandeln.

In den grosszügigen Räumen des Benediktinerkollegiums Sarnen konnten wir uns gut austauschen und durften eine liebevolle und offene Atmosphäre erleben. Seit dem frühen 19. Jahrhundert leben die Patres hier; hergezogen waren sie aus dem damals aufgelösten Kloster Muri, gerufen, um in Sarnen die Knabenschule zu führen. Das grosse Anwesen mit schönem Garten liegt direkt neben der 1966 gebauten eindrücklichen Kirche, welche von einem Zürcher Architekt entworfen wurde und dem heiligen Martin geweiht ist.

Spirituelles und gemeinschaftliches Leben

Am Donnerstag stand für die Teilnehmenden eine Rundfahrt auf dem Sarnersee sowie ein Rundgang durch das Dorf auf dem Programm, und am Freitag besuchten wir den nahe gelegenen Wallfahrtort Flüeli-Ranft von Bruder Klaus. Während des Forums fand jeden Morgen und Abend eine durch die Teilnehmenden selbst gestaltete Andacht statt. Auf diese Art suchten die Teilnehmenden neue spirituelle Erfahrungen. Ein wichtiger Grund für die Teilnahme am Forum ist auch das Erleben von Gemeinschaft, denn leider gibt es Menschen, die sich in ihren Kirchgemeinden verloren fühlen oder die dieses Erlebnis vermissen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die offene Auseinandersetzung mit Themen, über die sonst nicht immer leicht gesprochen werden kann.

Andacht in der Kapelle (Foto Margit Still)
Andacht in der Kapelle (Foto Margit Still)

Abschlussgottesdienst in der Kirchgemeinde Luzern

Auch in diesem Jahr stand am 15. August anlässlich des Fests Mariä Entschlafen die Gottesmutter im Zentrum. Die Teilnehmenden merkten auch, dass Ma-ia bei vielen Christ- und Altkatholiken eher im Hintergrund steht. Den Organisator:innen ist es wichtig, dass das Forum jeweils mit einer alt- oder christkatholischen Kirchgemeinde vor Ort in Kontakt kommt und sich auszutauschen kann. Deshalb feierten wir den Abschlussgottesdienst in Luzern. Pfr. Adrian Suter stellte im schön gestalteten Gottesdienst Maria ins Zentrum seiner Predigt, zum Beispiel als Vorbild in der Nachfolge Christi oder als aktive, willensstarke Frau, die in der Bibel im gleichen Atemzug mit den Jüngern genannt wird. Beim anschliessenden Imbiss blieb Zeit, sich mit der Gemeinde und untereinander auszutauschen, bevor die Rückreise in die verschiedenen Länder bevorstand.

Mehrgenerationenkirche

Äussert hilfreich war das Referat von Hannah Audebert aus dem Fricktaler Gemeindeverband. Sie zeigte uns Möglichkeiten auf, wie alle Generationen zusammen für die Kirche begeistert werden können. In einer Übung schlossen wir alle die Augen und versuchten, uns zu erinnern, was uns als Fünfjährige aus dem Kirchenleben geblieben ist, was als Zehnjährige, mit zwanzig Jahren, als junge Eltern oder als 90-jährige Person. Mit diesen Gedanken diskutierten wir die Frage nach den Bedürfnissen der verschiedenen Generationen. Ein Input an die geschätzte Leserschaft: Machen Sie sich diese Gedanken auch einmal; es ist spannend, was einem alles in den Sinn kommt.

Ein Beispiel aus meiner eigenen Kindheit: Wir mussten als Kinder immer in den vordersten drei Bänken sitzen, und hinter uns sassen die Erwachsenen. Für mich bedeutete dies Kontrolle. Solche Erfahrungen sind wichtig und mögen für die Gemeinde hilfreich sein, um etwas zu verändern.

In unseren Gemeinden sind viele Generationen zu berücksichtigen: Kleinkinder, Schulkinder, Firmlinge, Lernende und Studierende, junge Unverheiratete, in Partnerschaft lebende Paare, verheiratete Paare mit Kindern, jüngere Grosseltern, Pensionierte, ältere Menschen und Urgrosseltern. Wenn ich mir nun eine Kirchgemeinde mit hundert aktiven Mitgliedern vor- stelle, würde jede dieser Gruppen etwa eine bis zehn Personen umfassen. Dies muss zu Interessenskonflikten und Spannungen führen, denn die einen Gruppen werden Platz und Mittel beanspruchen, welche dann den anderen Gruppen fehlen. Dann kann es passieren, dass diese nicht mehr am Gemeindeleben teilnehmen. Jede dieser Gruppen hat spezifische, eigene Bedürfnisse und will auf unterschiedliche Art angesprochen und integriert werden. Eine lösungsorientierte Möglichkeit ist, die verschiedenen Gruppen miteinander in Kontakt zu bringen.

Aus dem Referat und den Diskussionen wurde bald klar, dass sehr viel Gutes und aktiv Gelebtes bereits da ist. Besonders hat mir das Bild und die Idee der Kirche Kunterbunt gefallen, wo wir als Gemeinde Ideen finden können, die schon erprobt sind.

Stimmen von Teilnehmenden zum Forum

Alena aus Tschechien: Meine Kirche bei mir zu Hause reicht mir einfach nicht. Das Altkatholische Forum ist für mich bereichernd und erleichternd, die Teilnehmenden sind rücksichtsvoll und offen. Ich mag es sehr, wie mich die Vorträge zu verschiedenen Themen anregen.

Johannes aus Deutschland: Ich besuche das Forum, weil ich hier eine Gemeinschaft erlebe, die weit über die eigene, kleine Kirchgemeinde hinausreicht und die Glaubensgespräche ermöglicht. Ideen zur Entwicklung unserer Gemeinden und der Bistümer werden freundschaftlich ausgetauscht.

Othmar aus der Schweiz: Ich habe neben den Forumseindrücken auch viel über eine Region in der Schweiz erfahren, die ich noch wenig kannte. Dazu habe ich einiges über Kirchengeschichte gelernt. Ich finde es auch grossartig, an neue Orte in anderen Ländern zu reisen, teilweise fernab von den grossen Touristenströmen, und dort religiöse Gemeinschaften zu entdecken.

Christa aus Deutschland: Das Forum ist für mich eine lebendige, spirituelle Auszeit und ein Blick über den Tellerrand (der Gemeinde, des Dekanates, des Bistums) hinaus. Ein Ort, der intensive Begegnungen mit Menschen ermöglicht, ein Austausch- und Bewusstwerdungsort.

Links:

Besuch des Hauses von Bruder Klaus (Foto Margit Still)
Besuch des Hauses von Bruder Klaus (Foto Margit Still)

Othmar Imhof, Kirchgemeinde Zürich

Forum 2023 in Loccum

“Was bewegt mich zum Handeln als Christ?”

Vom 16. bis 21. August 2023 fand in Rehburg-Loccum das Internationale Altkatholische Forum 2023 statt. 23 Teilnehmende beschäftigten sich mit der Frage, welchen Auftrag jede und jeder Einzelne für unsere Kirche, für unsere Gemeinde und Gemeinschaft hat.

Wie üblich beginnt das Forum am Mittwoch mit einer Abendandacht und einer Kennenlernrunde. Für viele Teilnehmenden ist das Forum ein «Heimkommen» und alte und neue Freundinnen und Freunde wiederzusehen oder kennenzulernen. Die Organisierenden freuten sich sehr, dass in der diesjährigen Runde vier neue Personen am Forum teilnahmen.

Am zweiten Tag wurden in Anlehnung an die «World- Cafe-Methode» sechs Fragen zum Forumsthema in kleinen Tischgruppen diskutiert und versucht zu beantworten. Die Methode erlaubt es, sich konzentriert und ruhig miteinander auszutauschen und die Fragen sehr intensiv zu beantworten. Es gibt dabei kein «Richtig oder Falsch»; alles ist richtig.

Die Akademie Loccum als Tagungsort bot viele Möglichkeiten, sich auch neben der Arbeit beispielsweise die Füsse zu vertreten. Die wunderschöne Anlage lud zum Spazieren gehen oder die Vögel zu beobachten ein. Ein Gästeführer führte uns am ersten Tag durch die riesige Klosterkirche und ihre Kapellen und erklärte uns viel über die Geschichte und das Bauwerk.

Zur Einstimmung am dritten Tag schauten wir den spannenden Film „Adams Äpfel“. Ein Film mit vielen Überraschungen; sehr eindrücklich und sehenswert. Am Nachmittag Vereinsrunde und Weiterarbeit am Thema sowie Abschluss des Tages mit einer Abendandacht.

Ausflugstag am Internationalen Altkatholischen Forum war der vierte Tag. Zuerst gings ans Steinhuder Meer, wo wir mit einem Auswandererboot zur Insel Wilhelmsstein übersetzten. Hier zeigte uns der Führer Verborgenes der Inselfestung. Nach dem Mittagsimbiss im “Heimathafen” in Steinhude, ging die Fahrt nach Hannover zur dortigen alt-katholischen Gemeinde. Gastfreundlich wurden wir dort zum gemeinsamen Austausch, zur Eucharistiefeier und einem Grillplausch empfangen und erfuhren vielen über den Bau der eigenen Kirche der Gemeinde und der Namenspatronin.

Zum Abschluss des Forums feierten wir am Sonntag in der imposanten Stiftskirche des Klosters einen alt-katholischen Abschlussgottesdienst mit Eucharistie in Ökumene mit der evangelischen Gemeinde Loccum.

Die Teilnehmenden freuen sich auf ein spannendes Forum im 2024.

MORGENGEBET von D. Bonhoeffer

Gott,zu Dir rufe ich in der Frühe des Tages.
Hilf mir beten und meine Gedanken sammeln zu Dir;
ich kann es nicht allein.

In mir ist es finster, aber bei Dir ist das Licht;
ich bin einsam, aber Du verlässt mich nicht;
ich bin kleinmütig, aber bei Dir ist die Hilfe;
ich bin unruhig, aber bei Dir ist der Friede;
in mir ist Bitterkeit, aber bei Dir ist die Geduld;
ich verstehe Deine Wege nicht, aber Du weißt den Weg für mich.

Vater im Himmel,
Lob und Dank sei Dir für die Ruhe der Nacht;
Lob und Dank sei Dir für den neuen Tag.
Lob und Dank sei Dir für alle Deine Güte
und Treue in meinem vergangenen Leben.
Du hast mir viel Gutes erwiesen,
lass mich nun auch das Schwere aus Deiner Hand hinnehmen.
Du wirst mir nicht mehr auflegen als ich tragen kann.
Du lässt Deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen.

Herr Jesus Christus,
Du warst arm und elend, gefangen und verlassen wie ich.
Du kennst alle Not der Menschen,
Du bleibst bei mir, wenn kein Mensch mir beisteht,
Du vergisst mich nicht und suchst mich,
Du willst, dass ich Dich erkenne und mich zu Dir kehre.
Herr, ich höre Deinen Ruf und folge, hilf mir!

Heiliger Geist,
gib mir den Glauben, der mich vor
Verzweiflung, Süchten und Laster rettet,
gib mir die Liebe zu Gott und den Menschen,
die allen Hass und Bitterkeit vertilgt,
gib mir die Hoffnung, die mich befreit von
Furcht und Verzagtheit.

Heiliger, barmherziger Gott,
mein Schöpfer und mein Heiland,
mein Richter und mein Erretter,
Du kennst mich und all mein Tun.
Du hasst und strafst das Böse in dieser und
jener Welt ohne Ansehen der Person,
Du vergibst Sünden dem,
der Dich aufrichtig darum bittet.
Du liebst das Gute und lohnst es auf dieser
Erde mit einem getrosten Gewissen
und in der künftigen Welt
mit der Krone der Gerechtigkeit.

Vor Dir denke ich an all die Meinen,
an die Mitgefangenen und alle,
die in diesem Hause ihren schweren Dienst tun.
Herr, erbarme Dich!
Schenke mir die Freiheit wieder,
und lass mich derzeit so leben,
wie ich es vor Dir und vor den Menschen verantworten kann.
Herr, was dieser Tag auch bringt, –
Dein Name sei gelobt! – Amen

Das Unser Vater der Freude

Unser Vater,
der du bist in der Freude,
freundlich bleibe dein Name.
Deine Freude erfülle uns.
Deine frohe Botschaft verwirkliche sich
im Himmel und auf Erden.
Unsere tägliche Freude gib uns heute
und vergib uns unseren Missmut,
wie auch wir vergeben den Missgelaunten.
Bewahre uns vor Verzweiflung
und erlöse uns zur ewigen Freude.
Amen.

Altkatholisches Forum Bonn 28. bis 31. August

Endlich, nach zwei Jahren, trafen sich im Rahmen des Altkatholikenkongresses in Bonn verschiedene interessierte Laien wieder zum Altkatholischen Forum.

Teilnehmenden des Forums 2022 auf dem Alten Friedhof. Hinten v. l.: Othmar Imhof, Stefan Günter, Johannes Reintjes, Stefan Wedra, Tonie Maier, Christa Kurbjuweit, Theresa Hüther, Markus Lund, Esther Blümle, Ralph Guschmann, Margarete Krammer, Leo Weiss. Vorne v. l.: Monika Lund, Blanko, Eveline Jansen, ­Elisabeth Burri, Michael Nutz
Foto: Christoph Janser

Wir freuten uns auf das Treffen, konnten wir uns in der letzten Zeit doch nur digital, quasi im luftleeren Raum, austauschen. Diese gemeinsamen Gespräche werden vor allem von Altkatholiken und Altkatholikinnen geschätzt, die in der Diaspora leben und den persönlichen Kontakt zu anderen Altkatholiken im Alltag vermissen. Gerade für sie ist der Austausch auch über Gemeinde- und Landesgrenzen hinaus wertvoll. So nahmen 17 Personen aus den Niederlanden, Deutschland, Österreich und der Schweiz am Treffen teil, um miteinander Fragen unseres Glaubens zu beraten, zu feiern, nachzudenken und nach Antworten zu suchen. Dies war nicht immer nur einfach; ein erstes Problem bildete nur schon die sprachliche Verständigung, weil nicht alle Teilnehmenden genügend deutsch verstanden.

Gegenwart Gottes spüren und feiern

Beim gemeinsamen Feiern der Gottesdienste traten solche Schwierigkeiten jedoch in den Hintergrund. Die Kirche St. Cyprian in Bonn und ihre Katakomben bildeten den idealen Ort, um neben den Beratungen auch die Gegenwart Gottes spüren und feiern zu können.

Thematisch befassten wir uns mit Fragen der altkatholischen Ethik. Gibt es eine solche, und wo ist sie in unserem Denken und Erfahren wahrnehmbar? Eine ganze Wand voller Input-Zettel wollte nach Kategorien sortiert werden und gab Stoff für Gespräche zu immer neuen Aspekten. Dazu kam das Impulsreferat von Theresa Hüther, Mitarbeiterin am altkatholischen Seminar in Bonn, welches uns etwa die Schwierigkeit aufzeigte, eine altkatholische Ethik von anderen Ausprägungen von Ethik abzugrenzen.

Auf einer ausgedehnten Exkursion in den alten Friedhof von Bonn begegneten wir den Gräbern von Persönlichkeiten, die früher unsere Kirche mitgeprägt und durch ihr Wirken quasi den Grundstein für eine romunabhängige katholische Ethik gelegt haben, welche sich bis heute auf unsere Kirche auswirkt. Sie sind Vorbilder dafür, in der heutigen Zeit im Einklang mit dem eigenen Gewissen zu handeln und die Gesellschaft – auch gegen Widerstände – zu formen.

Unsere Diskussionen zur Ethik mit dem Wirken dieser Menschen zu verbinden und solches dann für unser Leben fruchtbar werden zu lassen: Dies war vielleicht die grosse Herausforderung unseres Forums. Als Fazit lässt sich etwa der Wahlspruch des ersten deutschen altkatholischen Bischofs zitieren: Alles, was nicht aus Überzeugung und im Glauben getan wird, ist Sünde. Mein persönliches Anliegen ist es, die Verantwortlichen in unseren Kirchen zu bitten, ihr Augenmerk auf Angebote zur Bildung ihrer Gemeindeglieder zu richten, vielleicht vor allem der Herzensbildung. Denn es ist nicht damit getan, das Werk Gottes zu verwalten, es will auch erhalten und erneuert werden.

Am Schluss gilt es, den Organisatoren des Altkatholischen Forums, Stefan Wedra und Christoph Janser, für ihren grossen Einsatz herzlich zu danken, ebenso allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die das Forum so fruchtbar machten.

Othmar Imhof

Der spannende Vortrag von ­Theresa Hüther zur altktholischen Ethik lud zu Diskussionen ein.
Foto: Christoph Janser

Internationales Altkatholisches Forum 2022, Bonn

Ein spannendes Forum fand vom 29.8. bis 31.8.2022 in Bonn statt. Anschliessend besuchten einige Forumsteilnehmer:innen den Internationalen Altkatholischen Kongress, der ebenfalls in Bonn stattfand.

Die Teilnehmenden des Forums 2022 auf dem Alten Friedhof

Thema des Forums war “Altkatholische Ethik”. Die Teilnehmenden befassten sich damit zuerst in eigenen Erfahrungen/Einschätzungen. Am zweiten Tag wurde das Thema mit Theresa Hüther (Mitarbeiterin des Altkatholischen Seminars in Bonn) lebhaft diskutiert. Am dritten Tag flossen diese Inputs in die am ersten Tag erstellten Themenbereich und wurden in Gruppen analysiert und aufgeschlüsselt (ergänzender Bericht dazu folgt).
Aufgelockert wurde das Forum mit Besichtigungen der Stadt Bonn und des Besuchs des Alten Friedhofs. Hier “stellte” Theresa Hüther den Teilnehmenden die altkatholischen Persönlichkeiten nochmals vor.
Von den Teilnehmenden wurde der Austausch, die Geselligkeit und das Wiedersehen sehr geschätzt. Nach langer Pause die Forums-Familie wieder treffen zu können, tat allen Teilnehmenden sehr gut.

Kongress

Die meisten Teilnehmenden besuchten anschliessend den Altkatholischen Kongress, der auch in Bonn stattfand. Leitthema war “Fürs Leben”. Mit spannenden und abwechslungsreichen Vorträgen und in Arbeitsgruppen wurde das Thema bearbeitet. Wie auch am Forum wurde der Austauch und das Zusammenkommen nach langer Zeit wieder sehr geschätzt. Die Rheinschifffahrt mit Abendessen, Darbietungen und Tanz schloss den Kongress ab.
Eine ereignisreiche Woche mit vielen Eindrücken endete am Sonntag.

eForum

Eine Alternative in Zeiten von Corona: eFORUM #1

Eigentlich liefen bereits die Planungen für das Internationale Altkatholische Forum, dass im August 2020 in Rastatt stattfinden sollte, auf Hochtouren. Doch dann kam Covid19 und mit ihm leider das „Aus“ für diese Veranstaltung. Irgendwie wollten wir für das abgesagte Forum in diesem Jahr eine Alternative finden. Als Ersatz kam es zur Idee, nun ein eForum anzubieten, also ein virtuelles Forum auf digitalem Wege. Gestartet wurde zunächst mit vier Terminen (weitere Infos und Termine unter: https://altkatholisches-forum.org/ ).

Unser erster Versuch startete am 20.06. thematisch unter „Leben und Tod, unsere Angst vorm Sterben“ mit dem Bibeltext: Johannes 14, 6 „Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. „
Dazu gab es begleitend einen Impulstext mit einem Interpretationsversuch zu dieser Bibelstelle.

EForum

Zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Schweiz, Südtirol und Deutschland klickten am Samstagnachmittag den Link (Der Zugangslink: https://meet.altkatholisches-forum.org/eForumAltkatholischesForum) an und nahmen engagiert, auch mit Chatbeiträgen, am ersten eForum teil. Moderiert tauschten sich die Teilnehmer mit ihren Meinungen, Gedanken, eigenen Erfahrungen und Gefühlen zum Thema aus. Spannend waren die Inhalte, die an – und ausgesprochen wurden und die in ein paar stichpunktartigen Sätzen nun ausschnittsweise folgen:
Es ging u.a. auch um die Zeit vorm Tod; um die Frage nach einem erfülltes Leben; ob ein „leichteres Sterben“ gelingen kann, wenn es einem zuvor im Leben gut erging und sich eine Zufriedenheit eingestellt hat, die beruhigend ausstrahlte; die möglicherweise sogar bedingt, dass keine oder nur eine geringere Angst vorm Sterben bleibt; wie eine Beziehung zu Gott gesucht wird; aber auch profane Regelungen wie Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Testament, die entlasten können. Bewusst wurde uns, dass wir in einer Zeit leben, in der man den Gedanken ans Sterben, an den Tod eher verdrängt. Beschäftigt hat uns im eForum auch die spirituelle Vorbereitung auf den Tod und das „Danach“; „das ewige Leben“. Auch die Sterbestunde selbst; einen Sterbenden gehen zu lassen; sowie das Loslassen können in der Sterbestunde. Und nach dem irdischen Tod?; …im Glauben sind wir uns sicher, dass es für uns „weitergeht“…
Dabei vergingen die fast zwei Stunden „Videokonferenz“ wie im Flug. Ein erstes eForum, dass die Teilnehmer zusammenbrachte und einen interessanten Austausch bot.

Für die weiteren eFOREN sind alle Interessierte herzlich zur Teilnahme eingeladen. Bitte schalten Sie sich an den entsprechenden Samstagen ab 15:00 Uhr gerne einfach dazu (Link siehe oben). Wir freuen uns, wenn Sie unser Angebot nutzen.
Die nächsten Termine sind Samstag, 15.08. und Samstag, 19.09. jeweils ab 15:00 Uhr.
Weitere Infos siehe unter: https://altkatholisches-forum.org/ ).

VORSCHAU und Ankündigung:
Nächstes Jahr – 2021 – wird wieder ein Internationales Altkatholische Forum stattfinden! Termin und Ort: 08.09.-12.09.2021 – in Breklum in Norddeutschland. Breklum liegt im Bundesland Schleswig Holstein in unmittelbarer Nähe zur Nordsee. Von dort aus sind es wenige Kilometer zur „Insel“ Nordstrand, auf der die Altkatholische Gemeinde Nordstrand im Theresien-Dom ihren Mittelpunkt hat. Zu diesem Forum laden wir bereits heute alle Interessierte herzlich ein.

Markus Lund
Mitglied der Gemeinde Bremen

Rückblick Nr. 2 zum Forum 2019 in Goldrain

Das Laienforum heißt neu: Altkatholisches Forum

Dem Glauben eigene Worte geben

Vom 11. bis 15. September 2019 haben sich 15 Männer und 10 Frauen in Südtirol zusammengefunden, um ein persönliches Credo zu erarbeiten.

Wozu machen wir das?

  • Wir erleben erbauende christliche Gemeinschaft, Freundschaften bilden sich.
  • Wir sind gerne fröhlich zusammen.
  • Wir fügen unserem Glauben und Wissen wertvolle Inhalte hinzu, lernen andere Zusammenhänge der Geschichte kennen.
  • Wir erhalten Kontakte über die Landesgrenzen hinaus und leben damit einen Teil der Utrechter Union, wie Bischof Dr. Heinz Lederleitner (Österreich) so treffend beim Abschiednehmen bemerkte. 
  • Wir lernen gerne andere Orte kennen, wo unser Glaube zu Hause ist.

Die Gegend um das Bildungshauses Goldrain im Vinschgau war herrlich anzusehen. Die Sonne glänzte in den weiß gleißenden Berghängen, die Bläue des Himmels war schon fast herbstlich unendlich und die Luft roch erdig, gesättigt. Apfelspaliere säumten die Straße kilometerlang, Reihe um Reihe Äpfel in allen Farben und Schattierungen.

Als dann das Forum im alten burgähnlichen Schloss Goldrain begann, haben wir gelebt wie die Fürsten, denn die Arbeitsräume waren im Schloss selber untergebracht. Im „Geisterzimmer“ lernten wir enorm viel über das Glaubensbekenntnis; und über uns selber! Passt es wirklich in unsere Zeit diese alten Formeln zu wiederholen, wie tönte ein authentisches Glaubensbekenntnis während des 2. Weltkriegs, was bedeutet es uns?

Die Tage ließen wir dann in der Schlosskapelle ausklingen bei Gottesdiensten, die von den Teilnehmern und Bischof Dr. Heinz Lederleitner gestaltet wurden. Der letzte Gottesdienst bot Platz, um die jeweils eigenen Credos vorzutragen. Welch eine unglaubliche Fülle von Beziehungen zum dreieinigen Gott wurde da ausgebreitet!

Das Rahmenprogramm an den Nachmittagen führte uns auf eine ausgedehnte Wanderung entlang einem Walweg (Wege entlang von Wasserrinnen). Dabei konnte geplaudert oder einfach still die Schönheit fürs Auge genossen werden. Am 2. Tag ging`s nach Naturns zu einer kleinen Kapelle aus dem 7. Jahrhundert mit Museum, an der alten römischen Via Augustina gelegen. Eindrücklich stand eine andere Zeit mit antikem Weltbild vor unseren Augen auf.

Bei all dem sind wir uns selber ein Stück näher gekommen auf einem geistigen Gebiet, das sich überraschend vielschichtig zeigt. Voller Dankbarkeit für die Organisation, die vielen guten Gespräche und alle schönen Eindrücke, die wir mit nach Hause nehmen durften, freuen wir uns jetzt schon auf das „nächste Mal“.

Köstliches Essen in wunderschöner Umgebung

Die Mitgliederversammlung des Vereins Internationales Altkatholisches Laienforum wurde, nach 10 Jahren Vorstandstätigkeit, das letzte Mal von Dr. Johannes Reintjes aus München geleitet. Er wurde anschließend mit Laudatio von Margarete Krammer verabschiedet. Dem Vorstand gehören künftig an: Margarete Krammer und Walter Doellinger aus Wien, Christoph Janser aus Bern, Peter Baumgärtner aus Karlsruhe und Christa Kurbjuweit aus Hamm sowie der diesjährige Organisator Stefan Wedra aus Salurn.

Als nächster Austragungsort wurde das Bildungshaus St. Bernhard in Rastatt, zwischen Karlsruhe und Baden-Baden gelegen, festgelegt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen, der Name „Laienforum“ wurde einstimmig in „Altkatholisches Forum“ geändert. In das Thema des nächsten Jahres „Von guten Mächten“ (75. Todesjahr von Dietrich Bonhoeffer) einführen wird uns, wie in diesem Jahr, der Herausgeber des online-Predigtdienstes „propastoral.de“ Peter Oldenbruch.
Wer weiß, vielleicht sind Sie / bist Du im August 2020 auch dabei? Die Informationen dazu sind unter altkatholisches-forum.org zu finden.

Doris Libsig, Heitenried (Kanton Freiburg) und Johannes Reintjes, Fischbachau (München)

Internationales Altkatholisches Laienforum in Südtirol vom 11.9. – 15.9.19

Die Anfahrt war für einige der 25 Teilnehmer weit und beschwerlich, der Inhalt des Laienforums und die herrliche Umgebung um Goldrain/Coldrano entschädigten jedoch. Ein wunderbar hergerichtetes Schloß mit ansprechenden Unterkünften, dauerhaft Sonne und sommerliche Temperaturen, schneebedeckte Berggipfel, ausgedehnte Apfelplantagen und Weinberge und eine — zumindest für Ruhrgebietsbewohner — ungewohnte Sauberkeit im öffentlichen Raum waren beeindruckend.

Bischof Heinz Lederleitner an der Eröffnungsmesse

Die Teilnehmer aus Österreich, der Schweiz, Deutschland und Südtirol befaßten sich mit dem Thema „Dem Glauben eigene Worte geben“ und dessen Bedeutung für jeden Einzelnen. Sehr hilfreich mit seinen Impulsreferaten und Arbeitsblättern und undoktrinär war der evgl. Pfarrer Oldenbruch als Seminarleiter. Bischof Lederleitner von den österreichischen Altkatholiken war die Hälfte der Zeit anwesend, ohne in irgendeiner Weise seine Funktion herauszukehren: vielmehr barrierefrei und beeindruckend durch eine unaufdringliche Zugewandtheit und Selbstöffnung.

Morgendliche und abendliche Andachten vor und nach den Arbeitsgruppen fanden in der kleinen Schloßkapelle statt, die gerade ausreichend groß genug dafür war, dass wir einen Stuhlkreis bilden konnten. Der von einem Teilnehmer mitgebrachte Hirtenhund erhielt zwar keinen Stuhl, wurde aber zwischendurch gekrault, weil er sich still und fast andächtig verhielt.

Wunderschöne Umgebung, Pedro bewachte die Teilnehmenden fürsorglich

In Arbeitsgruppen wurden anhand des an das Romanum aus dem Jahr 150 angelehnten Apostolischen Glaubensbekenntnisses persönliche Bekenntnisse erstellt,  in der Großgruppe vorgetragen und können hier nachgelesen werden. Dabei stand weniger die theologische Bedeutung als vielmehr die sehr persönliche Ausformung im Vordergrund.

Das geistig-geistliche und emotionale Erleben an diesen Tagen war eingebettet in: Gemeinschaftsgefühl und Solidarität, Offenheit, Toleranz, Humor, aber auch das Erleben von tiefer Spiritualität. Es blieb geheimnisvoll, wem gelegentliche Tränen galten. In den Pausen und am Abend gab es manche sehr persönliche Zwiegespräche. Das Gemeinschaftsgefühl festigte sich auch bei einer ausgedehnten Wanderung entlang den Bewässerungsrinnen für Rebstöcke und Apfelbäume und führte zu einer Spontandacht ohne Amtsträger in der Dorfkirche, nach dem die römisch-katholische Sonntagsmesse beendet war.

Allen Altkatholiken und nicht nur denen empfehlen wir eine Teilnahme am nächsten Laienforum in Rastatt.

Text: Hans-Jörg Lütgerhorst

salzdererde

Altkatholiken-Kongress vom Do., 20. – So., 23. September 2018

Am IAKK 2018 Wien wird unter dem Motto “Salz der Erde” wieder ein Austausch zwischen den altkatholischen Landeskirchen und Mitgliedern stattfinden an dem wir auch das Internationale AK Laienforum und unser nächstes Forum im September 2019 in Südtirol vorstellen können.

“Offizieller” Anmeldeschluss zum Wiener IAKK war der 15. Juni, also gleich anmelden 🙂

Laienforum 2017 vom 23.-27. August 2017

Das Laienforum hat heuer vom 23.-27. August in Wels unter dem Thema: „Warum Altkatholisch? – werden wir noch gebraucht?“ stattgefunden, wurde von 34 Teilnehmenden und weiteren Besuchern und den Referenten gestaltet und großartig von der einladenden Altkatholischen Kirche Österreichs von Peter Kronewitter und Margarete Krammer organisiert.
Im Fokus stand die Diskussion zur historischen Aufgabe unserer Altkatholischen Kirchen (AKK).

Auf den Feldern der Diakonie und der Martyria (= Glaubenszeugnis) verwirklichen wir in lebensbejahenden Gemeinden und durch unsere persönliche, authentische Lebensführung diesen Anspruch durchaus. So geben wir Beispiele für Toleranz und Offenheit (Wiederverheiratete, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften, Engagement Geflüchtete). Eine interessante Diskussion führten wir dazu in der evangelischen Christuskirche in Wels mit Pfarrer Bernhard Petersen. Unsere Alternative zu bestehenden religiösen Angeboten in einer informativen Öffentlichkeitsarbeit darzustellen sind wir möglicherweise auch verpflichtet.

Als Koinonia (= Gemeinschaft) gilt es, basisdemokratische Strukturen weiter und intensiver mit Praxis und Leben zu erfüllen. Mit Beteiligung möglichst vieler Gemeindemitglieder und nicht nur mit „ausgewählten“ gilt es, das Gemeindeleben zu gestalten und zu bereichern. Gemeindeversammlungen und Synoden sind im Kirchencafe und eigenen Veranstaltungen vorzubereiten und zu kommunizieren, wobei nicht nur das Recht, sondern auch das Bewusstsein der Pflicht zur Mitgestaltung den Erfolg ausmacht.

Eine unsere Stärken liegt in einer Liturgie (Liturgia, die vierte Aufgabe der Glaubensgemeinschaft), die Quelle und Gipfel unserer Spiritualität zugleich ist, die Herkömmliches mit Überraschungen, Strukturen mit Erneuerungen und Vorstellungen mit Erwartungsfreiheit verbindet.
In dieser Vielfalt und Lebendigkeit treten wir, wie der österreichische Generalvikar Martin Eisenbraun ausführte, als Reich-Gottes-Gemeinschaft dem postmodernen „Tanz um das Goldene Selbst“ entgegen und haben als Beispiel verwirklichter Forderungen einer Kirche auch von unten eine wichtige Rolle.

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Persönliche Eindrücke von Markus Lund zum Laienforum 2016 in Prag

Ich hatte keine klare Vorstellung vom Laienforum, von dem, was mich dort erwartete, wen ich dort treffen würde, was die Menschen dort zusammenführte. Jedoch das diesjährige Thema verhieß einen interessanten Gedankenaustausch, und der Tagungsort Prag, die goldene Stadt, die ich noch nicht kannte, sollte bekanntlich ja auch eine Reise wert sein. Ich entschloss mich, diese Reise zu wagen.

Prag erlebte ich als eine faszinierende Stadt der Gegensätze, die sehr facettenreich mit Prunk und Monumentalbauten, aber auch dem Erbe des ca. 50-jährigen Sozialismus aufwartete und mit vielen sehenswerten Kulturgütern und Grünanlagen beeindruckte. Eine Stadt, die uns Gästen eine besondere Gastfreundschaft bot, die uns insbesondere durch unsere tschechischen Gastgeber zuteil wurde mit ihrer liebevollen Planung eines tollen Programmes und ihrem unermüdlichen Einsatz für uns Gäste.

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