Kekse, Adventsvorbereitungen

eForum #16: „Advent – worauf warten wir eigentlich (und wie)?“

Das eForum findet statt am Freitag, 19.11.2021 von 19:30 bis ca. 21:00 Uhr.
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Kekse, Adventsvorbereitungen
Kekse zur Adventsvorbereitung

Advent (lat. adventus) heißt Ankunft.

Dieses lateinische Wort ist gleichbedeutend mit dem griechischen Wort epiphaneia, von dem die Epiphaniaszeit ihren Namen hat.

Adventus „bedeutete im Römischen Reich Ankunft, Anwesenheit, Besuch eines Amtsträgers, insbesondere die Ankunft von Königen oder Kaisern … Es konnte aber auch die Ankunft der Gottheit im Tempel ausdrücken.“ (wikipedia „Advent“)

Für uns Christen hat die Adventszeit eine dreifache Bedeutung, die sich auf diese römischen Vorstellungen bezieht. Wie damals der Kaiser, so kommt Jesus Christus. Der Sohn Gottes kommt! Dies gilt in dreifacher Beziehung:

  1. Er kommt als Kind in der Krippe im Stall von Bethlehem in unsere Welt. Daran erinnern wir uns an Weihnachten, darauf bereiten wir uns in der Adventszeit vor.
  2. Er kommt auch heute zu mir und zu dir. Damit wird die Erinnerung lebendig und hat Auswirkungen in unserem alltäglichen Leben. Darüber denken wir in der Adventszeit nach.
  3. Der Sohn Gottes wird als Herrscher wiederkommen „am Ende aller Zeit“. Diese Erwartung der Wiederkunft Jesu ist heute wohl etwas verblasst. Im Blick auf den Zustand unserer Welt lohnt es sich aber wohl, darüber nachzudenken, was das für uns bedeuten kann.

Die Zeit des Advents gehört zum sogenannten Weihnachtsfestkreis, der sich um den 25.12., dem Christfest, gebildet hat. Weihnachten ist nicht am 24.12.! Der Heilige Abend ist der Vorabend zur eigentlichen Christnacht, in der wir uns an die Geburt Jesu erinnern.

Die Mitte dieses Abschnitts im Kirchenjahr ist die eigentliche Weihnachtszeit. Die Adventszeit liegt davor und die Wochen nach Weihnachten werden Epiphaniaszeit genannt. Alles zusammen bildet den Weihnachtsfestkreis

Die Adventszeit ist eine Bußzeit

Die Adventszeit ist eigentlich eine auf das Weihnachtsfest vorbereitende Bußzeit. Sie dient also vor allem dazu, dass wir Christen uns innerlich darauf vorbereiten, Weihnachten angemessen zu feiern. Dazu gehört auch, sich Gedanken über die Bedeutung zu machen.

Früher durfte in der Adventszeit nicht getanzt oder große Feste gefeiert werden. Vergleichbar mit der Fastenzeit (Passionszeit) vor Ostern wurde auch in der Zeit vor Weihnachten gefastet.

Diese „Vorschriften“ wurden aber nie so streng eingehalten wie vor Ostern und verschwanden später fast ganz aus dem Bewusstsein der Christen. Wahrscheinlich überwog einfach die Vorfreude auf das Weihnachtsfest.

Um diese Zeit zu begehen haben sich vielfältige Bräuche entwickelt.

Zwei Beispiele sollen hier genannt werden:

Adventsstern

Die drei Weisen aus dem Morgenland (die „Heiligen drei Könige“) wurden von einem Stern zur der Krippe geführt (Matthäus 2, 1-12). Daran erinnern uns die Adventssterne.

Sie werden oft auch Weihnachtssterne genannt der Name Adventsstern scheint aber passender, da der Stern ja den Weg zur Krippe zeigt. Dieser Gedanke gehört eng zum Warten auf Weihnachten, auf die Ankunft Jesu. So kann der Adventsstern uns symbolisch zum Kind in der Krippe führen, wie damals die drei Weisen. Es gibt viele verschiedene Arten von Adventssternen, die auch gerne gebastelt werden. Die bekannteste Art ist sicher der „Herrnhuter Stern“.

Spekulatius

Spekulatius ist ein Gebäck, das typisch zur Advents- und Weihnachtszeit gehört. In manchen Ländern wird Spekulatius ganzjährig gegessen. Häufig wird durch das Backen auf einer Form die Nikolaus-geschichte auf dem Gebäck dargestellt.

Der Name Spekulatius geht möglicherweise auf die lateinische Bezeichnung für Bischof „speculator“ zurück. Es wäre dann ein „Kurzname“ für Bischof Nikolaus. Ganz allgemein gehört das „Plätzchenbacken“ für viele in die Adventszeit.

  • Welche Bräuche sind Euch wichtig und wie lebt ihr Sie?
  • Teilt mit uns Lieder und Texte die für Euch in den Advent gehören, Euch beim „Warten“ helfen und Euch Freude bereiten.

Ans Ende dieser „kleinen Adventsvorfeier“ möchte ich einen Irischen Weihnachtsegen stellen:

Irischer Weihnachtssegen

Gott schenke dir die nötige Ruhe, damit du dich auf Weihnachten und die frohe Botschaft einlassen kannst.

Gott nehme dir Sorgen und Angst und schenke dir neue Hoffnung.

Gott bereite dir den Raum, den du brauchst und an dem du so sein kannst, wie du bist.

Gott schenke dir die Fähigkeit zum Staunen über das Wunder der Geburt im Stall von Bethlehem.

Gott mache heil, was du zerbrochen hast und führe dich zur Versöhnung.

Gott gebe dir Entschlossenheit, Phantasie und Mut, damit du auch anderen Weihnachten bereiten kannst.

Gott bleibe bei dir mit dem Licht der Heiligen Nacht, wenn dunkle Tage kommen.

Gott segne dich und schenke dir seinen Frieden.

Zusammengestellt von Peter Baumgärtner, November 2021